Immobilienmarktdaten: Update Q2-2021

Neue Immobilienmarktdaten zum 2. Quartal 2021 liegen vor und stehen den Nutzern der VALUE Marktdatenbank ab dem 10.07.2021 zur Auswertung bereit. Das Team VALUE Marktdaten informiert mit den VALUE Data Insights wie gewohnt über aktuelle Marktentwicklungen.

Die Preise auf dem deutschen Wohnungsmarkt kletterten im abgelaufenen Quartal unvermindert weiter. Eigentumswohnungen im Bestand verteuerten sich um 4,1 % im Vergleich zum Vorquartal. Die Preise für Mietwohnungen legten vergleichsweise schwach zu und stiegen um 2,2 %. In den Metropolen legten die Kaufpreise für Wohnungen um 3,8 % zu, die Mieten lediglich um 1,1 %. Die Renditekompression geht folglich weiter. Dies zeigt sich auch in den B-14 Städten. Während die Preise hier nochmals deutlich, teils über 5 % anzogen, lagen die Wachstumsraten im Mietsegment bei maximal 2,6 % im Vergleich zum Vorquartal.

Noch stärker als im Teilmarkt Wohnungen war der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern. Sie verteuerten sich im bundesweiten Mittel um beachtliche 5,2 % im Vergleich zum letzten Quartal. Dies ist ein neuer Rekord in unseren Aufzeichnungen. Seit 2012 sind die Median-Preise für Einfamilienhäuser im Bestand noch nie so stark gestiegen wie im abgelaufenen Quartal. Im Vergleich zum Vorjahr messen wir eine Preissteigerung von 16,3 %, ebenfalls ein Rekord. Und da wir gerade bei Rekorden sind: Auf Jahressicht ist auch die Median-Preisentwicklung von Eigentumswohnungen mit 16,4% ein Rekord.

Die Nachfrage nach adäquatem Eigentum, aber auch nach halbwegs rentablen Kapitalanlagen ist weiterhin sehr hoch und durch Corona vermutlich noch gestiegen. Gleichzeitig wirkt der Markt zunehmend wie leergefegt, insbesondere der Teilmarkt Eigenheime. Das von uns messbare Angebotsvolumen ist hier fast 25 % geringer als im Vorjahr. Bei anhaltendem positiven Preistrend für Grundstücke und Häuser, Höchstständen an den Kapitalmärkten und aufkommender Inflation sinkt die Verkaufsbereitschaft der Anbieter. Wer nicht muss, verkauft nur ungern, denn die beste Rendite liegt aktuell im Hold und nicht im Sell. Daran hat auch Corona nichts geändert.

Wie wir bereits im letzten Jahr orakelt haben, wurde die Knappheit nicht durch Corona-induzierte Angebotsausweitung kompensiert – im Gegenteil, es ist noch knapper geworden. Zwar zeigen sich bei den Mietpreisen abflachende Tendenzen, und auch die Preissteigerungen in den Metropolen lassen etwas nach, dennoch scheint sich weit und breit keine Trendumkehr abzuzeichnen. Was für die einen ein Segen ist, wird für die anderen zum Fluch. Große Wohnungen oder Eigenheime werden zur Mangelware und Pandemie-geprägte Familien weichen auf das Umland aus oder sogar in ländliche Gebiete . Diskussionen über Eigenheimverbote sind bei dieser Gemengelage Öl ins Feuer.

Erstmalig begleitet die regionale Sonderauswertung „Regional Insight“ die Datenanalyse vom VALUE Marktdaten-Team. Mit dem Kapitel soll zur Transparenz auf den Immobilienmärkten in Regionen beitgetragen werden, die sonst weniger im Fokus der Berichterstattung stehen.

Regional Insight 2-2021: Immobilienmarkt Oberfranken

Fokusregion in diesem Quartal ist Oberfranken. Detaillierte Preisinformationen für Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen oder Wohnungsmieten in Bamberg, Bayreuth, Hof und Coburg finden Sie in den aktuellen VALUE Data Insights.

Deckblatt: VALUE Data Insights

Unsere Data Insights können Sie hier herunterladen.

Die Pressemitteilung finden Sie hier.

IBB Wohnungsmarktbericht 2020

Infografik: IBB Wohnungsmarktbericht 2020 (Quelle: IBB 2021)

Die Investitionsbank Berlin legte im März 2021 gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den IBB Wohnungsmarktbericht 2020 vor. Das Bevölkerungswachstum geht 2019 spürbar zurück, die Baufertigstellungen sind mit 18.999 Wohnungen auf höchstem Stand seit 1998 aber das Wohnungsdefizit bleibt weiter auf hohem Niveau und die mittlere Angebotsmiete liegt berlinweit bei 10,14 EUR/m² (Median), in der Innenstadt fast flächendeckend über 13,00 EUR/m². Die Mieten sind dabei erstmals gesunken, heißt es in der Pressemitteilung.

Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressemitteilung zum Wohnungsmarktbericht Berlin

JLL Wohnungsmarktüberblick H2-2020

Der Wohnungsmarktüberblick H2-2020 von JLL gibt einen Überblick über den deutschen Markt für Wohnimmobilien mit demographischen und sozioökonomischen Trends, der Entwicklung des Wohnungsmarktangebots, der Miet- und Kaufpreise sowie dem Investmentmarkt mit Fokus auf die Big 8 Cities: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig. “Miet- und Kaufpreise driften weiter auseinander – und auch im Umland wird es teurer” ist eine der Kernbotschaften für das Pandemie-geprägte zweite Halbjahr 2020. Im Corona-Jahr 2020 stellt JLL einen verstärkten Aufholprozess im Umland der Metropolen fest, der aber bereits schon länger andauere: “So ist der Kaufpreisanstieg im Umland der acht deutschen Städte durchschnittlich um fast +50 % höher als in den Kernstädten.”

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.jll.de/de

Der Bericht mit deatillierten Auswertungen des Immobilienmarktes in den Top-8 Städten kann hier heruntergeladen werden. 

 

Immobilienmarktdaten: Update Q2-2020

Neue Daten: Unsere aktualisierten Immobilienmarktdaten stehen Ihnen zur Auswertung bereit

Wir haben wieder etwas genauer in unsere Immobiliendaten hineingeschaut und unsere Erkenntnisse zur allgemeinen Marktentwicklung und aktuellen Themen in den VALUE Data Insights für das 2. Quartal 2020 zusammengefasst:

Deckblatt Value Data Insights 2. Quartal 2020 (Quelle: Value AG)

Die Kaufpreise für Wohnungen steigen im bundesweiten Mittel im zweiten Quartal 2020 weiter an. Auch in den Metropolen zeigen sie sich unbeeindruckt von der aktuellen Lage. Die Wohnungsmieten steigen hingegen abermals deutlich weniger dynamisch als die Kaufpreise, bleiben annähernd konstant und setzen ihre Seitwärts-Bewegung fort.

Bisher sind keine corona-bedingten Preiseffekte feststellbar, lediglich begrenzte Mengeneffekte haben den Markt vor allem in der Lock-Down-Phase geprägt. Die Frühindikatoren deuten auch darauf hin, dass in Q3-2020 eine Preiskorrektur unwahrscheinlich ist.

Der Mietendeckel in Berlin wirkt hingegen nachhaltig und lässt das Angebot an Mietwohnungen einbrechen. Das Mietniveau bleibt dabei aber relativ stabil und sinkt selbst im gedeckelten Teilmarkt nur leicht. Die Berliner Wohnungspreise steigen trotzdem weiter an.

Weitere Informationen finden Sie in unseren VALUE Data Insights und in der Pressemeldung der Value AG.

Immobilienmarktdaten: Update Q1-2020

Neue Daten: Ab heute stehen Ihnen unsere aktualisierten Immobilienmarktdaten zur Auswertung bereit

Aufgrund der aktuellen Lage und vieler Kundenanfragen nach aktuellen Daten haben wir unser Datenupdate etwas vorgezogen, sodass den Nutzern der empirica-systeme Marktdatenbank bereits heute aktuelle Daten für das abgelaufene Quartal 1. 2020 zur Verfügung stehen.

Neues Format: VALUE Data Insights ab sofort zu jedem Quartal

Deckblatt Value Data Insights 1. Quartal 2020 (Quelle: Value AG)

Ebenfalls aufgrund der aktuellen Lage haben wir für Sie einen Blick auf die Erstinsertionen angesichts der Corona-Krise geworfen, denn die Quartalsdaten basieren ja zum Großteil noch auf einem krisenfreien Marktumfeld; und in diesem entwickelten sich die Kauf- und Mietpreise weiter bzw. wieder aufwärts. Nicht durch die Pandemie sondern durch den Mietendeckel dürfte der deutliche und im Vergleich überproportionale Rückgang des Mietwohnungsangebotes in Berlin zu erklären sein. Wie bereits in den vergangenen Beiträgen orakelt, wird der Mietwohnungsmarkt in Berlin ausgebremst. Verschlimmert wird die Situation für “Umzugswillige” (-Gezwungene) in Berlin durch die Pandemie: Im Vergleich zum Wochenschnitt der letzten 14 Monaten gingen in KW 13 die Mietwohnungsangebote in Berlin um 47% zurück (Bundesweit um 23%). Alternativen zum kurzfristigen Umzug (Hotel, Airbnb oder Büro) sind zur Zeit auch nicht möglich, da sind die rückläufigen Mieten (-1,3%) nur ein schwacher Trost. Im Jahresvergleich ist der Mietwohnungsmarkt im Teilmarkt Wohnen auch bundesweit am stärksten vom Angebotsrückgang betroffen, was eher auf eine Angebotspause als die Vorboten einer Rezession für die Kaufmärkte hoffen lässt, sonst wären diese stärker eingebrochen als die Mietmärkte. Der Gewerbesektor, besonders aber Gastroimmobilien und Handel verzeichnen deutlich stärkere Rückgänge als der Wohnbereich. Weitere Informationen erhalten Sie in unseren VALUE Data Insights

empirica-systeme ist, wie Sie wissen, seit Ende 2019 ein Teil der Value AG und informiert ab sofort mit den neuen VALUE Data Insights zu jedem Quartal über allgemeine und aktuelle Marktentwicklungen. Unsere komplette Kurzanalyse können Sie hier herunterladen

Neue Funktion: Daten nach Erstinsertion filtern

Ebenfalls aufgrund der aktuellen Lage haben wir für Sie einen neuen Filter im empirica-systeme Analyst installiert. Um näher an den aktuellen Geschehnissen analysieren zu können, haben sie ab sofort die Möglichkeit nach dem Datum der Erstinsertion zu filtern. Der Zeitraumfilter der bisher die On-Market-Angebote für Ihre Analyse definierte, wird damit sinnvoll ergänzt um einen Filter, der Ihnen ausschließlich die Marktstatistik nach einem bestimmten Impact-Datum selektiert. Wir hoffen, Ihnen damit ein wenig mehr Sicherheit in diesen schwierigen Zeiten an die Hand zu geben.

Wir wünschen Ihnen trotz allem ein frohes Osterfest und ein paar Tage Pause von diesen aufreibenden Zeiten. Ihr Immobilienmarktdaten-Team der Value AG

IBB Wohnungsmarktbericht 2019

Die Investitionsbank Berlin legte am 25. März 2020 gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen den IBB Wohnungsmarktbericht 2019 vor.

Deckblatt: IBB Wohnungsmarktbericht 2019 (Quelle: IBB 2020)

Der Wohnungsmarktbericht 2019 beleuchtet anhand zahlreicher Faktoren die Situation am Berliner Wohnungsmarkt, und diese war in 2019 wiederum von Wachstum geprägt: “Die abgebildeten Faktoren waren im Betrachtungszeitraum 2014 bis 2018 von einem – meist dynamischen – Wachstum geprägt. Am deutlichsten stiegen dabei die Angebotsmieten, welche seit 2014 um ein Viertel zulegten (25,2 %). Die ortsübliche Vergleichsmiete, bei deren Berechnung sowohl bestehende als auch neu abgeschlossene Mietverträge einfließen, nahm im selben Betrachtungszeitraum um 15,2 % zu. Die Bevölkerung der Bundeshauptstadt wuchs seit 2014 um 5,0 % bzw. 175.000 Personen. Der Bevölkerungsgewinn innerhalb von nur fünf Jahren entsprach damit der Größe der brandenburgischen Landeshautpstadt Potsdam. Das Wachstum des Wohnungsbestandes lag mit 3,0 % vergleichsweise niedriger, der Nachfrageüberhang stieg weiterhin an. Den steigenden Wohnkosten stehen dabei durchaus wachsende mittlere Einkommen der privaten Haushalte (je Einwohner) gegenüber.”

Das Institut RegioKontext führt in diesem Zusammenhang die Datenanalyse und Berichterstellung durch und konzipiert die thematischen Schwerpunkte.

Eine Datenquelle des Wohnungsmarktberichtes ist u.a. die empirica-systeme Immobilienmarktdatenbank.

Berliner Wohnungsmarkt Interaktiv

Ausgewählte Kennziffern des Berliner Wohnungsmarktberichtes sind auch interaktiv abrufbar. Hier geht es zu Wohnungsmarkt interaktiv.

Screenshot: Wohnungsmarkt Berlin Interaktiv (Quelle; IBB 2019, abrufbar unter http://ibb2019.wohnungsmarktinteraktiv.de/)

Den Bericht und weitere Informationen erhalten Sie hier.

Immobilienmarktdaten: Update Q0.5-2020

Seit dem Wochenende stehen Ihnen unsere aktualisierten Immobilienmarktdaten zur Auswertung bereit

Gleichzeitig ist der Mietendeckel in Berlin seit dem Wochenende geltendes Recht: “Stellt ein Mieter fest, dass seine ab dem Stichtag 18. Juni 2019 fällige Miete mehr als 20 Prozent über den in der Mietobergrenzentabelle festgehaltenen Werten liegt, hat er einen Anspruch auf die Absenkung der Miete”. Die Regelung gilt nur für Wohnungen die vor dem 01.01.2014 erstmalig bezugsfertig wurden (gedeckeltes Marktsegment). Wohnungen die danach bezugsfertig wurden, sind vom Mietendeckel nicht betroffen (ungedeckeltes Marktsegment).

Deskriptive Analyse zu Auswirkungen des Mietendeckels

Wir nehmen unser Datenupdate zum Anlass und blicken mit aktuellen Daten nochmals auf den Berliner Mietwohnungsmarkt, um mögliche negative Auswirkungen der bisherigen Debatte zu überprüfen, denn das am 30. Januar 2020 beschlossene Gesetz zur Neuregelung gesetzlicher Vorschriften zur Mietenbegrenzung (MietenWoG Bln) geistert bereits seit nunmehr 6 Monaten durch den Berliner Wohnungsmarkt.

Verknappung des Angebotes im gedeckelten Marktsegment

Das Angebot im gedeckelten Marktsegment geht seit Ankündigung des Mietendeckels im Vergleich zum ungedeckelten Marktsegment deutlich überproportional zurück.

Entwicklung des Berliner Mietangebotes angesichts des Mietendeckels; Index – Jan. 2019 = 100; gedeckeltes vs. ungedeckeltes Marktsegment (Quelle: empirica-systeme powered by VALUE AG)

Im Vergleich zum Vorjahresmonat reduzierte sich das Wohnungsangebot im gedeckelten Marktsegment um rd. 25%, im ungedeckelten Marktsegment hingegen lediglich um 5%. Es ist auffällig, dass das Angebot im regulierten Teilmarkt seit August im Vergleich zum unregulierten Teilmarkt deutlicher nach unten abweicht. Besonders betroffen ist das Marktsegment sanierter bzw. renovierter Mietwohnungen. Hier reduzierte sich das Angebotsvolumen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38%.

Die durch das Gesetz angestrebte Entspannung im Angebotsmarkt wird damit nur theoretisch erzielt. Praktisch kommt es zu einer verschärften Situation auf dem Markt, da die tendenziell günstigeren Mietwohnungen des gedeckelten Segmentes nun seltener angeboten werden. Im Februar 2020 liegt der Marktanteil gedeckelter Mietwohnungsangebote nur noch bei rd. 78%.

Marktanteile: gedeckeltes vs. ungedeckeltes Marktsegment (Quelle: empirica-systeme powered by VALUE AG)

Verteuerung des verfügbaren Mietwohnungsangebotes

Die Veränderung der Angebotszusammensetzung bleibt nicht ohne Folgen für das Mietniveau verfügbarer Wohnungen: Es kommt zu einer rechnerischen Verteuerung der gesamtstädtischen Durchschnittsmiete.

Mietpreisindex – Jan. 2019 = 100; gedeckelt vs. ungedeckelt, sowie alle Wohnungen (Quelle: empirica-systeme powered by VALUE AG)

Darüber hinaus ziehen die Preise im unregulierten Marktsegment überproportional an. Diese Entwicklung stellen wir, wie auch das IFO Institut, insbesondere ab Juli 2019 fest. Die Reduktion des regulierten Angebotes und eine Erhöhung der Preise im unregulierten Angebot führen insgesamt zu einer Erhöhung der Angebotsmieten. Im Februar erreicht die gesamtstädtische Durchschnittsmiete (Median) mit 11,48 Euro je m² ein Allzeithoch.

Medianmieten (alle Baujahre) im Febr. 2020 (Quelle: empirica-systeme powered by VALUE AG)

Rückläufige Angebotsmieten dürften in Berlin also vorerst der Vergangenheit angehören – es kommt zu verzerrten Preissignalen. Zuzugswillige und Umzugswillige werden es zukünftig also noch schwerer haben, eine adäquate Wohnung zu finden.

Wir gehen davon aus, dass die skizzierten Entwicklungen erst der Anfang sind, denn das Mietniveau im gedeckelten Markt spricht dafür, dass viele Anbieter den Mietendeckel bisher noch ignoriert oder ausgesessen haben; deren Anteil dürfte mit Inkrafttreten des Mietendeckels geringer werden. Eine weitere Verknappung und Verteuerung wären die Folgen.

Kaufpreise noch unbeeindruckt

Die Kaufpreise zeigen sich bisher allerdings unbeeindruckt. Sowohl bei Wohnungen als auch bei Mehrfamilienhäusern ist bisher keine Trendveränderung bei Kaufpreisen und Vervielfältigern feststellbar. Auf dem Markt der Mehrfamilienhäuser werden nach anfänglichen Risikoabschlägen wieder höhere Preise verlangt. Der positive Kaufpreistrend im Bereich der Eigentumswohnungen ist auch im gedeckelten Teilmarkt sichtbar und ungebrochen.

Index – Jan. 2019 = 100; Kaufpreise ETW und Vervielfältiger MFH (Quelle: empirica-systeme powered by VALUE AG)

Bei den Fallzahlen zeigt sich seit Juli 2019 ein Anstieg im gedeckelten Marktsegment, während wir im ungedeckelten Marktsegment eine leicht rückläufige Entwicklung feststellen. Das gedeckelte Marktsegment entwickelt sich also überproportional, was die Verkaufsfälle betrifft. Ob dies durch Umwandlungen von Mietwohnungen zu Kaufwohnungen begründet ist, haben wir an dieser Stelle nicht weiter evaluiert. Um eindeutige Entwicklungen ohne ergänzende Daten (z.B. Zahl der Eigenbedarfskündigungen) abzuzeichnen, braucht es noch etwas Zeit. Auch die Frage, ob und wie stark sich der Mietendeckel auf die Kaufpreise auswirken wird, kann an dieser Stelle noch nicht abschließend bewertet werden. Zwar erhöht der Mietendeckel potenziell das Angebot an Kaufwohnungen durch Umwandlung, andererseits ist aber auch eine zusätzliche Nachfrage an den Kaufmärkten zu erwarten, die durch die Verknappung an den Mietmärkten erzeugt wird.

Marktbeobachtung wird relevanter

Anhand unserer deskriptiven Marktanalyse können wir zwar keine direkte Ursache/Wirkungsbeziehung ableiten, die Ergebnisse zeigen jedoch, dass mögliche “ungewollte” Effekte des Mietendeckels bereits vor dessen Inkrafttreten offensichtlich wurden: Seit Beginn des Gesetzgebungsverfahrens wird das Angebot im regulierten Segment knapper, während im unregulierten Segment die Mieten überproportional steigen. Zunehmende Wohnungsknappheit und -Mieten sind die Folgen.

Die Kaufpreise von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern hingegen zeigen sich unbeeindruckt, könnten aber zukünftig durch den Mietendeckel ebenfalls beeinflusst werden: Hier ist genaues Hinschauen und eine laufende Marktbeobachtung gefragt, um frühzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können.

Der empirica-systeme Analyst bietet Ihnen eine einfache Möglichkeit die entsprechenden Analysen möglichst granular zu bewältigen. Sie haben Fragen oder möchten unsere Immobilienmarktdaten für Ihre Zwecke testen, dann kontaktieren Sie uns gerne.

 

DIW Studie zum Mietendeckel

Eine neue Studie des DIW untersucht anhand von Mietannoncen, welche Auswirkungen der Berliner Mietendeckel auf Mietpreise und Wohnungsangebot hat – Mieten der gedeckelten Wohnungen sanken im Vergleich zu den unregulierten um bis zu elf Prozent – Zahl der annoncierten Mietwohnungen in Berlin halbiert sich – Preise im Umland steigen deutlich.

Infographik DIW Wochenbericht 8’2021 (Quelle: DIW Berlin)

„Die mit dem Mietendeckel einhergehende Angebotsverknappung ist alarmierend, da dadurch Menschen, die umziehen müssen, weil sie zum Beispiel neu nach Berlin kommen oder sich familiär vergrößern, viel schwieriger als ohnehin schon eine Wohnung finden“, befürchtet DIW-Studienautor Konstantin Kholodilin. Dies wird zusätzlich noch dadurch erschwert, dass parallel die Mietpreise im Berliner Umland steigen – in Potsdam sogar um zwölf Prozent, haben die ForscherInnen herausgefunden.

Datenbasis der Analyse war u.a. die VALUE Marktdatenbank (vormals empirica-systeme).

Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressemitteilung des DIW

Immobilienmarktdaten: Update Q4-2019

Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr 2020 und begrüßen Sie im neuen Immobilienjahr wie gewohnt mit unserem Datenupdate. Die Daten für das vierte Quartal 2019 liegen vor und stehen unseren Kunden zur Auswertung bereit.

Während die Kaufpreise im abgelaufenen Jahr weiter anstiegen, zeichnet sich auf den Mietmärkten Entspannung ab. Im bundesweiten Mittel  stiegen die Mieten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7% während die Kaufpreise um rd. 12% gestiegen sind.

Entwicklung der Miet- und Kaufpreise (Median) für Bestandswohnungen in Deutschland (Quelle: empirica-systeme Marktdatenbank / Value AG)

In den Top 7 Städten zeigt sich auf Mietenseite im Vergleich zum Vorjahresquartal fast gar keine Steigerung mehr, die Medianmieten stiegen hier lediglich noch um 0,4%. Auf Jahressicht sind rückläufige Medianmieten bisher aber nur in Berlin feststellbar. Ob dies bereits Auswirkungen des Mietendeckels sind, können wir an dieser Stelle nicht abschließend bewerten.

Entwicklung der Medianmieten (Q4-2019) im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q4-2018), Kein Neubau (Quelle: empirica-systeme Marktdatenbank / Value AG)

Wir stellen zumindest fest, dass in fast allen Berliner Bezirken ein rückläufiges Mietangebot vorliegt, mit Ausnahme der eher günstigen Bezirke, wie Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf, wo die Angebotszahlen im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen sind. Insofern scheint der Trend zumindest durch räumliche Effekte überlagert zu sein. Auch die qualitative Zusammensetzung des Mietangebotes ist ausschlaggebend für die Entwicklung der Durchschnittsmieten. In Berlin stellen wir im Vergleich zum Vorjahresquartal einen überproportionalen Rückgang an sanierten Wohnungen fest. Wenn dies ein Effekt des Mietendeckels ist, dann würden günstigere städtische Durchschnittsmieten über schlechtere Wohnqualitäten erkauft.

Wie unser aktueller Snapshot zeigt, werden Preise und Mieten durch zahlreiche statistische Effekte beeinflusst. Städtische Durchschnitts- oder Schätzwerte sind daher selten hinreichend für eine adäquate Standort-, Objekt- oder Portfoliobewertung. Der empirica-systeme Analyst bietet daher vielfältige Filteroptionen für eine granulare und effektive Analyse.

Gerne stellen wir Ihnen einen unverbindlichen Testzugang zur Verfügung.

Colliers Report: Residential Investment 2019/2020

Deckblatt: Colliers Report Residential Investment 2019/2020 (Quelle: Colliers 2019)

Mit dem aktuellen Report “Residential Investment 2019/2020” hat Colliers 42 deutsche Städte intensiv analysiert und bewertet.

“Deutschland ist ein Mieterland. Die hiesige Eigentumsquote ist nach den aktuellsten Zahlen dieses Jahres mit 51,4 Prozent nach wie vor eine der geringsten in Europa. Und dennoch handelt es sich beim Segment Wohnen mit zuletzt rund 181 Mrd. € Transaktionsvolumen, von dem rund 49 Mrd. € auf den Mehrfamilienhaus- Bereich entfielen, nicht nur um die größte Immobilienassetklasse, sondern auch um die, die emotional am stärksten besetzt ist.

Und ein Ergebnis bereits vorab: Deutschland ist einer der sichersten und solidesten Wohnmärkte in Europa. Durch verstärkte Urbanisierung und Zuzug in die Städte hat sich die Wohnraumnachfrage in den Ballungsräumen deutlich erhöht.” heißt es in dem Bericht.

Den Bericht können Sie bei Colliers herunterladen