Immobilienmarktdaten: Update Q1-2023

Die Angebotspreise für Wohnungen sinken das dritte Quartal in Folge und sie fielen im Vergleich zum Vorquartal um –2,3 %. Der Zahl offener Verkaufsvorgänge nimmt weiter zu, der Zuwachs flacht im Vergleich zum Vorquartal etwas ab. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind aktuell rd. 48 % mehr Wohnungen im Angebot.

Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sinken zwar erst das zweite Quartal in Folge, dafür aber deutlich stärker als im vergangenen Quartal: Sie veränderten sich im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um –2,9 %. Gleichzeitig steigt auch hier das Angebot, im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 61 % mehr Häuser zum Verkauf auf dem Markt. Der Kaufmarkt ist nach dem Wendepunkt weiterhin in Katerstimmung und geprägt von sinkenden Preisen, steigenden Verkaufsofferten und fallenden Transaktionen.

Am Mietwohnungsmarkt stiegen die Preise hingegen weiter, mit 0,4 % allerdings weniger stark als im Vorquartal. Das Angebot bleibt hingegen extrem knapp und stagniert auf niedrigem Niveau.

In den Metropolen insgesamt sanken die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen seit dem letzten Jahr um –0,4 %. Dieser vergleichsweise leichte Rückgang ist erneut vorrangig durch die Entwicklung der Bundeshauptstadt Berlin getrieben, wo im Vergleich zum 1. Quartal 2022 die Preise noch um 2,5 % gestiegen sind. In Köln sinken die Preise vergleichsweise moderat (–3,2 %), in Hamburg (–7,1 %), Frankfurt am Main (–8,1 %) und Düsseldorf (–8,6 %), Stuttgart (–9,6 %) und München (–9,8 %) fällt der Rückgang weit stärker aus. Im Vergleich zum letzten Quartal sinken die Preise gebrauchter Eigentumswohnungen auch diesmal in allen Städten. In Berlin (–0,2 %) ist der Rückgang am geringsten, dahinter folgen Hamburg (–2,7 %), Stuttgart (–2,9 %), Frankfurt am Main (–3,2 %), Köln (–3,5 %) sowie München (–3,8 %).

Bei den Mieten zeigt sich erneut ein anderes Bild. In Berlin stiegen die Mietpreise gebrauchter Wohnungen auf Jahressicht um sage und schreibe 19,7 %, dahinter folgen Köln (4,7 %) und Düsseldorf (4,5 %), München (4,4 %) sowie Hamburg (4 %). In Frankfurt am Main (2,9 %) und Stuttgart (1,1 %) war der Anstieg am geringsten. Auch im Vergleich zum letzten Quartal (!) sind die Mieten mit 5 % in Berlin am stärksten gestiegen, dahinter folgen München (2 %), Köln (1,2 %), Frankfurt am Main (1,2 %) und Düsseldorf (0,9 %). In Hamburg (0,7 %) und Stuttgart (0,3 %) ist der Anstieg gering.

Das Angebot ist preisunelastisch, die aktuelle Phase ist noch gekennzeichnet von einer Verkäuferseite mit wenig Verkaufsdruck. Es herrscht zurzeit weder hochschnellende Arbeitslosigkeit, noch sind die aktuellen Prolongationskonditionen im Dekadenvergleich untragbar geworden undd damit dürfte sich der Preis auch weiterhin nur langsam nach unten bewegen. Die Mieten hingegen steigen weiter und selbst teure Wohnungen sind Mangelware. Es werden zunehmend Index- oder Staffelmietverträge vereinbart wie unsere aktuellen Auswertungen dazu zeigen. Obwohl der Anteil variabler Vermietungen insgesamt gering ist (rd. 2 %) steigt der Druck auf die Mieter stetig an. Die aktuellen Entwicklungen am Mietmarkt, besonders aber das fehlende Angebot, dürfte die Kaufnachfrage langsam wiederbeleben.

Sonderauswertung „Regional Insight“

Fokus des Regional Insights ist diesmal der Raum Stuttgart. Die Region liegt zentral in Baden-Württemberg und umschließt die Stadt Stuttgart sowie die umliegenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg, Rems-Murr-Kreis, Reutlingen und Tübingen.

Die Preise für Eigentumswohnungen sanken im Vergleich zum Vorjahr mit –8 % stärker als im bundesweiten Schnitt (–2,7 %). Auch die Einfamilienhauspreise sind – anders als im Bundesdurchschnitt (0,2 %) – mit –5,4 % rückläufig, wobei das Preisniveau jeweils weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Umgekehrt hinkt der Mietsanstieg mit 2,7 % dem Bundesdurchschnitt (5,3 %) hinterher.

Detaillierte Informationen zu den Miet- und Kaufpreisentwicklugen in der Region Stuttgart erhalten Sie in unseren VALUE Data Insights.

Den Bericht mit Preistabellen, Grafiken und weiteren Informationen können Sie hier herunterladen.

Die Pressemitteilung finden Sie in kürze hier.

Immobilienmarktdaten: Update Q2-2022

Unsere aktualisierten Immobilienmarktdaten zum 2. Quartal 2022 liegen vor und stehen den Nutzern der VALUE Marktdatenbank ab dem 08.07.2022 zur Auswertung bereit. Das Team VALUE Marktdaten informiert mit den VALUE Data Insights wie gewohnt über allgemeine und aktuelle Marktentwicklungen. Ein Wendepunkt in den Angebotspreisen ist noch nicht in Sicht, die Dynamik des ersten Quartals setzte sich im zweiten Quartal fort. Mieten legten nochmal eine Schippe drauf und zogen wieder stärker an. Die Preisentwicklung bei Neubauwohnungen zeigt allerdings in einigen A-Städten bereits Negativtendenzen.

Die Preise auf dem deutschen Wohnungsmarkt sind im abgelaufenen Quartal auch im ungemütlichen Umfeld unbeirrt gestiegen. Trotz stark gestiegener Zinsen, Sanierungs- und Energiekosten verteuerten sich Einfamilienhäuser im Bestand mit 4,7% fast so stark wie im Vorquartal. Auch die Preise für Eigentumswohnungen im Bestand stiegen stetig weiter. Sie verteuerten sich um 2,7 % gegenüber dem Vorquartal. Die Mieten stiegen mit 2,6 % so stark wie lange nicht mehr. Einzig am Neubaumarkt zeigen sich in einzelnen Großstädten wie Frankfurt (–3,4 %) und Stuttgart (–2,3 %) Preisrückgänge.

Warum die Preise noch steigen ist fraglich. Ein hohes Ankaufspreisniveau trifft auf steigende Instandhaltungs-, Energie- und Sanierungskosten und das im Umfeld stark steigender Zinsen. Für Selbstnutzer sinkt das Kaufbudget und für Anleger bei gleichbleibenden Bedingungen die Gesamtrendite. Das hohe Zinsniveau führt zu einem allgemeinen Rückgang der Käufernachfrage, weshalb weitere Preissteigerungen unwahrscheinlich werden. Die hohen Energiekosten führen bei energetisch ineffizienten Immobilien zu geringeren Mietsteigerungspotenzialen und geringeren Kaufbudgets, da die Kaufkraft von den Heizkosten aufgefressen wird. Mit einer energetischen Sanierung ließe sich dies umgehen, aufgrund der stark gestiegenen Baukosten steigen aber auch hier die Kosten. Auch die Instandhaltungskosten steigen an, wodurch der Reinertrag von Anlageimmobilien sinkt. Für steigende Preise spricht daher nichts. Das abgelaufene Quartal war gekennzeichnt von Torschlusspanik, die sich zunächst auf der Nachfrageseite und anschließend auf der Angebotsseite wiederspigelte. Indiz dafür sind die insbesondere im Mai stark gestiegenen Insertionen. Spannend wird sein, wie sich ausgehend von steigenden Angebotspreisen die Transaktionspreise entwickeln.

Der Markt steht zurzeit auf beiden Seiten unter Druck: Nachfragefaktoren, die die Käufernachfrage schwächen (z.B. die Zinsen oder schlechte Konjunkturaussichten), stehen Angebotsfaktoren gegenüber, die das Angebotsvolumen perspektivisch reduzieren (Baukosten). Wenn sich Angebots- und Nachfragekurven gleichermaßen verschieben, dürften global auch keine größeren Preiskorrekturen zu erwarten sein. Es wird also nominal seitwärts gehen, sofern die Arbeitslosigkeit nicht steigt. Dennoch sind Objekteigenschaften, insbesondere die energetische Beschaffenheit von Immobilien und perspektivisch auch die Lage von zunehmender Relevanz. Der Selbstläufermarkt ist Vergangenheit. Die Zukunft ist differenzierter. Daten und Marktinformationen, auch zur Nachhaltigkeit der Objekte, sind wichtig und werden noch wichtiger.

Sonderauswertung „Regional Insight“

Mit dem Kapitel soll zur Transparenz auf den Immobilienmärkten in Regionen beigetragen werden, die sonst weniger im Fokus der Berichterstattung stehen.

Fokus des Regional Insight ist die Region Thüringer Städteachse. Die Region liegt zentral im Land Thüringen und erstreckt sich von Erfurt über Weimar bis Jena, wobei der Fokus auf den Kernstädten und ihren jeweiligen Umlandkreisen liegt.

Detaillierte Informationen zu den Miet- und Kaufpreisentwicklugen in der Region Thüringer Städteachse mit den Städten Erfurt, Weimar und Jena inkl. Umlandkreise erhalten Sie in unseren VALUE Data Insights.

Den Bericht können Sie hier herunterladen

Die Pressemitteilung finden Sie hier.